Kinderchirurgie Lörrach
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Akutes Skrotum
(„Hodenschmerzen“)
•
Definition / Ursache
Durch eine Schwellung und Rötung, verbunden
mit starken Schmerzen, präsentiert sich das
plötzlich eintretende akute Skrotum. Als
absoluter Notfall gilt die Hodentorsion (siehe
Bild), bei der sich der Hoden um seine eigene
Achse dreht und dabei die Blutzufuhr abbricht.
Bereits nach einigen Stunden kann der Hoden
unwiederbringlich geschädigt werden. Zumeist
liegt als Ursache aber eine Entzündung des
Nebenhodens (Epididymitis) oder eine
Hydatidentorsion Verdrehung eines
Hodenanhängsels (harmlos – aber schmerzhaft)
vor.
Weitere Ursachen sind seltener, sollten aber
ebenfalls beachtet werden: Trauma, Orchitis
(Hodenentzündung: z.B.: Mumps), Spermatozele,
Insektenstich, Tumor
•
Diagnostik
Aufgrund des drohenden Organverlustes bei der
Hodentorsion gilt jedes akutes Skrotum als
absoluter Notfall und Bedarf nach der klinischen
Untersuchung sowie Anamneseerhebung eine
Doppler-Sonographie zur Darstellung der
Durchblutung.
Differenzierte klinische Untersuchungszeichen
sind:
•
Brunzel Zeichen: Beurteilung der Hodenlage
– bei der Hodentorsion liegt der Hoden
erhöht und ist oft quergestellt
•
Ger Zeichen: Die Haut am Grund des
Skrotums ist bei einer Hodentorsion meist
eingezogen
•
Tenkhoff Zeichen: Spätes Zeichen bei einer
Hodentorsion ist das Pergamentknistern des
Hodensacks
•
Prehn’sches Zeichen: Die Schmerzen bei
Anheben des Hodens werden bei Epididymitis
gelindert (positiv), bei einer Torsion bleiben
sie bestehen
•
Blue-dot-sign: Durch die Skrotalhaut
schimmernder blauer Punkt bei
Hydatidentorsion
•
Behandlung
Je nach Ursache des akuten Skrotums erfolgt eine
unterschiedliche Therapie!
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Hodentorsion: Wenn die Diagnose gesichert
ist (und auch wenn der Verdacht nicht
ausgeräumt werden kann) muss die direkte -
"Notfall !" - Operation so schnell als möglich
erfolgen. Im OP wird der Hoden
zurückgedreht und fixiert (Orchidopexie).
Auch der gegenseitige Hoden sollte elektiv
(ggf. sitzungsgleich) fixiert werden.
•
Hydatidentorsion: wird oft konservativ
behandelt mit Schmerzmitteln, Bettruhe und
abschwellenden Maßnahmen. In seltenen
Fällen ist eine Operation erforderlich.
•
Epididymitis / Osrchitis: Die Therapie erfolgt
ja nach Schweregrad und Ausdehnung
entweder ambulant mit Bettruhe und
abschwellenden Maßnahmen oder, in
schweren Fällen auch stationär mit
Antibiotikagabe direkt in die Vene. Eine
Besserung tritt oft nach 2-3 Tagen ein. Wenn
eine Entzündung des Nebenhodens immer
wieder auftritt, muss eine Fehlbildung der
ableitenden Harnwege ausgeschlossen
werden
•
Nachbehandlung
Nach Hodentorsion sind regelmäßige
Kontrolluntersuchungen mit Ultraschall
erforderlich, um das Hodenwachstum zu
beurteilen. Diese erfolgen ambulant beim
Kinderarzt oder bei uns. Bei den anderen o.g.
Erkrankungen erfolgt die Kontrolluntersuchung in
der Regel beim Kinderarzt.